Als ich meine letzten fertigen Tücher gezeigt habe, wollte Lena wissen "Aber wie machst du es nach dem Crochet Cast-On Anschlag? Ist das nicht
eigentlich ein offener Anschlag (also das man auf der anderen Seite
weiter stricken könnte)?"
Ja, der Crochet Cast-On (gehäkelter Anschlag) ist eigentlich ein provisorischer Anschlag und dafür vorgesehen, später wieder aufgemacht zu werden. Dafür verwendet man am besten kontrastfarbenes Restegarn und umhäkelt die Stricknadel, um danach mit dem eigentlichen Garn weiterzustricken. Wie das geht, ist hier gut beschrieben.
Ich habe diesen Anschlag das erste Mal genutzt, als ich die Coraline-Strickjacke gestrickt habe - hier wird der Anschlag wieder aufgemacht, um die Anschlagsmaschen mit den gerade auf der Nadel befindlichen zusammenzustricken und so einen verstärkten Rand zu haben (folded hem). Was mir daran gut gefallen hat ist, dass man nicht vorher abschätzen muss, wieviel Wolle man für den klassischen Anschlag benötigt - gerade bei dreistelliger Maschenzahl verschätzt man sich ja gerne und hat entweder zuwenig Wolle oder zuviel (was einem u.U. zum Ende hin fehlt).
Also habe ich den Crochet Cast-On seither als Anschlag "missbraucht", wenn ich Tücher von unten (wie Faroeser oder die Modelle von Kitman Figueroa) stricke, oder auch für Pullis/Jacken, wenn sie nicht mit einem 1/1 oder 2/2 Bündchen beginnen (hier bevorzuge ich den Tubular Cast-On). Dieser Anschlag ist schön sauber, und die Kante sieht genauso aus wie eine abgekettelte Reihe. Manchmal lohnt es sich also, Techniken zu hinterfragen bzw. zu überlegen, wie und wo man sie noch einsetzen kann!
1 Kommentar:
Ah, ich verstehe! Genau so hatte ich es auch vermutet. Aber ich dachte, vielleicht weißt du einen Trick, den ich noch nicht kenne ;) Ich werde die Idee aber auf jeden Fall im Kopf behalten, wenn ich mal wieder zu viele Maschen anschlagen muss :) Danke fürs erklären.
Liebe Grüße,
Lena
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